Der Rat möge beschließen:
1. Die Stadtverwaltung erstellt einen Bericht zu den bisherigen Erfahrungen mit dem Kita-Navigator. Der Bericht erfasst neben den Vorteilen auch die aus der Sicht der Stadt bekannten Probleme.
2. Bei der Überprüfung des elektronischen Anmeldesystems werden u.a. folgende Kriterien berücksichtigt: Möglichkeiten von Priorisierung der Kindertagesstätte, Geschwisterregelung, besondere persönliche Problemlagen. Des Weiteren sollte die elektronische Anmeldung auf fünf Kitas/Tageseltern begrenzt werden.
3. Die Verwaltung erarbeitet Lösungen zur Optimierung des Kita-Navigators und legt diese zusammen mit der Kostenschätzung dem Rat zur Entscheidung vor. Die Verwaltung greift dabei auch auf Erfahrungen anderer Städte zurück, die den Kita-Navigator schon länger nutzen.
4. Durch die Anpassung des Kita-Navigators wird ermöglicht, auch die Kindertagespflege in das städtische Vormerksystem einzubeziehen.
5. Bei allen Überlegungen über die Optimierung des Kita-Navigators bleibt die Entscheidungsfreiheit des jeweiligen Kindergartenträgers bezüglich der Aufnahme der Kinder in ihre Einrichtung bewahrt. Der Kita-Navigator ist damit keine zentralisierte Platzvergabe, sondern hilft den Eltern mit einer schnellen und gezielten Steuerung und Informationen während des Vergabeverfahrens.
Begründung:
Das Online-Bewerbungssystem bekannt unter dem Namen „Kita-Navigator“ wurde erstmalig zum Kindergartenjahr 2014/2015 eingeführt. Nachdem der Kita-Navigator zum Einsatz gekommen ist, häufen sich inzwischen viele kritische Aussagen der betroffenen Eltern. Als eine der Schwachstellen wird genannt, dass nirgendwo Präferenzen oder eine besondere Dringlichkeit bei der Entscheidung für eine bestimmte Kita eingegeben werden können. Den Eltern fehlt es zudem an Transparenz des Online-Systems. Sie vermissen teilweise ebenfalls klare, von der Stadt verordnete Kriterien, nach denen die Kitas unabhängig von ihren Trägern die Plätze vergeben müssen.
Nach den ersten Erfahrungen mit dem Kita-Navigator muss das bisherige System hinterfragt und weitere Lösungen zur Optimierung des Systems erarbeitet werden. Dabei soll auf erfolgreiche Erfahrungen aus anderen Städten zurückgegriffen werden, beispielsweise aus Düsseldorf, wo der Kita-Navigator seit seiner Einführung im Jahre 2011 inzwischen erfolgreich weiterentwickelt wurde. Ziel muss sein, den Kita-Navigator in Münster kunden- und familienfreundlich und übersichtlich zu gestalten.
Um die Eltern gezielt bei der Suche nach einer entsprechenden Tagespflegeperson zu unterstützen, soll mit dem Kita-Navigator ein direkter Zugang zur Tagespflege ermöglicht werden. Dieser Baustein wurde beispielweise vor kurzem in den Düsseldorfer Kita-Navigator aufgenommen. Neben einer Betreuung in der Kita soll gleichrangig die Kindertagespflege gefördert werden. Mit der Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz ist die Kindertagespflege zum zweiten Standbein geworden. Die familiennahe, individuelle und flexible Betreuung durch die Tagespflegepersonen berücksichtigt im besonderen Maße die Bedürfnisse von Kindern in den ersten Lebensjahren. Der CDU-Ratsfraktion ist deshalb besonders wichtig, dass die Kindertagespflege ihren Stellenwert behält und sich quantitativ wie qualitativ weiterentwickelt.
Neben allen Verbesserungen am Anmeldeverfahren müssen konsequent neue Betreuungsplätze bedarfsgerecht ausgebaut werden, um eine gute Betreuungsquote zu erreichen.