Der Rat möge beschließen:
1. Die Verwaltung wird beauftragt, das Konzept der Gemeinwohlökonomie in einem Bericht aufzubereiten und über Handlungsansätze in Münster und dem Münsterland zu berichten.
2. Die Verwaltung wird weiter beauftragt, ein Konzept mit möglichen Handlungsansätzen zur Überprüfung der Bilanzen auf der Grundlage der Gemeinwohlkriterien für den Konzern Stadt Münster vorzulegen.
3. In diesem Zusammenhang sollen bei Weiterentwicklung des Öko-Audits die Kriterien der Gemeinwohlökonomie geprüft werden.
Begründung:
Die soziale Marktwirtschaft baut auf der Notwendigkeit einer staatlichen Ordnungspolitik auf, die die Entscheidungs- und Handlungsspielräume des einzelnen so eingrenzt, dass einzelwirtschaftliches Handeln nicht in Konflikt gerät mit Gemeinwohlzwecken und der Freiheit der anderen. Die Konkurrenz zwischen den Unternehmen erzwingt Innovationen und technischen Fortschritt und stellt den Verbraucher in den Mittelpunkt des wirtschaftlichen Geschehens. Politische und wirtschaftliche Macht werden dadurch konsequent begrenzt.
Die Gemeinwohlökonomie nach Christian Felber ist ein Diskussionsanstoß, das Werte in den Vordergrund unternehmerischen bzw. organisatorischen Handelns stellt.
Anhand von Kriterien wie Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit, Transparenz und Mitentscheidung können Unternehmen bzw. Organisationen eine Gemeinwohl-Bilanz erstellen.
Ziel der Idee ist es, möglichst viele Münsteraner Organisationen für den Gemeinwohlgedanken zu gewinnen und Münster noch nachhaltiger auszurichten.
Auch internationale bzw. bundesweit agierende Unternehmen wie Outdoor-Ausrüster Vaude, der Tee- und Gewürzanbieter Sonnentor und die Sparda Bank München überprüfen ihr Handeln auf der Grundlage der Kriterien der Gemeinwohlökonomie.
Erste Münsteraner Unternehmen bzw. Organisationen haben sich bereits auf freiwilliger Initiative für eine Überprüfung ihres Handelns auf der Grundlage der Gemeinwohlökonomiekriterien entschieden.
Folgende Unternehmen haben z.B. an einem Pilotprojekt am Peerprozess der Fachhochschule Münster - initiiert von Prof. Dr. Petra Teitscheid - teilgenommen:
- Eckbart Bald Naturmöbel,
- Kulturquartier Münster GmbH,
- Cibaria Vollkornbäckerei GmbH,
- lands – das Beratungsunternehmen für LOHAS,
- die ray facility management group sowie
- der Raumausstatter Hegemann
Stefan Weber Otto Reiners
und CDU-Fraktion und GAL-Fraktion
Den Antrag finden Sie hier als PDF