Der Rat der Stadt Münster möge beschließen:
Die Verwaltung wird beauftragt, gemeinsam mit den AWM und Vertretern der münsterschen Apotheken nach Wegen zu suchen, damit alte und/oder nicht mehr benötigte Medikamente in Münster umweltgerecht und gefahrenlos entsorgt werden können.
Begründung:
Die Entsorgung von Medikamenten erfolgt in NRW über den Restmüll, seit im Sommer 2009 das einheitliche Entsorgungssystem über die Apotheken eingestellt wurde. Seither soll jeder Bürger alte Medikamente und Arzneimittel über den Hausmüll entsorgt werden, da rein rechtlich Medikamente und Spritzen nicht als Sondermüll gelten und daher auch mit dem Hausabfall in der Restmülltonne entsorgt werden dürfen. In der Informationsbroschüre des NRW-Umweltministerium heißt es dazu: „Denn seit der Hausmüll fast ausschließlich den Müllverbrennungsanlagen zugeführt wird, werden die arzneilichen Wirkstoffe so zerstört, dass kein Eintrag in die Umwelt mehr erfolgen kann.“
Da in Münster aber der Hausmüll biologisch-mechanisch aufbereitet wird, blieben die Wirkstoffe problematisch, da sie eben nicht verbrannt werden. Da für die Apotheken Kosten für die Entsorgung von Medikamenten, zu deren Rücknahme sie nicht verpflichtet sind, entstehen, steigt die Quote der über den Hausmüll entsorgten Medikamente. Daher soll nun gemeinsam mit den AWM und Vertretern der Apotheken nach Wegen gesucht werden, wie dieses Problem organisatorisch, aber auch finanziell gelöst werden kann. Als Vorbild könnte Leipzig dienen. Da es dort keine Müllverbrennungsanlage gibt, holen die Abfallwirtschaftsbetriebe nun Altmedikamente in den Apotheken kostenlos ab, sobald eine bestimmte Sammelmenge erreicht ist.