Der Rat möge beschließen:
1. die Verwaltung der Stadt Münster wird beauftragt, zusätzliche neue und zeitgemäße Standorte für die Schaffung von Stell- und Abstellplätzen für Wohnmobile und Wohnwagen auszuweisen.
2. Bei der Suche nach Stellplätzen sollen Gewerbegebiete, private Rasthöfe und weitere Alternativstandorte z.B. aufgrund ihrer Nähe zu den Schwimmbädern, als potentielle Flächen untersucht werden, vorausgesetzt, sie verfügen über eine gute ÖPNV-Anbindung an die Innenstadt.
3. Nach Einrichtung neuer Stellplätze für Wohnmobile sollen diese Stellplätze in die örtlichen und überörtlichen Werbekonzepte aufgenommen werden.
Begründung:
Seit mehreren Jahren existieren mehrere Vorstöße aus der Politik auf Einrichtung von zusätzlichen Stellplätzen für Wohnmobiltouristen in Münster. Leider stocken die weitreichende Planung und derer Umsetzung. Viele Wohnmobilreisende parken in Münster häufig rechtswidrig – als ein in verschiedenen Internetforen beliebter Tipp wird die Bismarckalle genannt - oder umfahren die Stadt aus Mangel an entsprechenden, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Angeboten. Mit diesem Antrag werden daher erneut Forderungen aufgegriffen, zusätzliche moderne und zeitgemäße Stellplätze für Wohnmobile und Wohnwagen zu schaffen. Konkret wird Bezug auf die Vorlage V/0578/2007 und die Ergänzungsvorlage V/0578/2007/1 „Standortuntersuchung für innenstadtnahe Aufstellplätze für Wohnmobil-Touristen“ sowie auf die CDU-Anträge der CDU-Fraktion in der BV Mitte (Antrag A-M/0123/2005 vom 04.05.2005) und der CDU-Fraktion in der BV Münster-Südost (Einrichtung eines Wohnmobilplatzes für Urlauber im Gewerbegebiet Loddenheide, Münster Gremmendorf, vom 22.7.2011) genommen.
Die Nutzung von Wohnmobilen erfreut sich zunehmender Beliebtheit und ist mittlerweile ein durchaus bedeutendes Segment innerhalb des Tourismus. Dem haben eine Vielzahl von Kommunen und privaten Betreibern durch die Einrichtung von Wohnmobilstellplätzen Rechnung getragen. Um dieses Segment des Tourismus auch für Münster zu nutzen, ist es wünschenswert, entsprechende weitere Plätze einzurichten. Dabei wird darauf Wert gelegt, dass die Touristen weiterhin mobil bleiben. Daher müssen sämtliche offiziellen Stellplätze eine schnelle und bequeme ÖPNV-Anbindung an die Innenstadt haben. Als Standort bieten sich auch durchaus Flächen im Umfeld der Schwimmbäder an. Hier sind Ver- und Entsorgungsleitungen vorhanden, Sanitäreinrichtungen könnten im Schwimmbad genutzt werden. Die Möglichkeit der Schwimmbadnutzung wäre positiv einzuschätzen. Vorhandene Campingplätze liegen häufig zu weit außerhalb sind für die Wohnmobilfahrer nicht attraktiv genug.
Münster wird als touristisches Ziel immer beliebter. In der Stadt finden zudem regelmäßig Großveranstaltungen statt. Viele Teilnehmer bei diesen Veranstaltungen (z.B. K+K-Cup, das Bistumsjubiläum) entscheiden sich für die unabhängige Art, zu reisen. Wohnmobilisten sind keine "Spartouristen", wie mancher meinen mag, sondern ein höchst attraktives Publikum für jede Tourismusgemeinde. Nicht zu unterschätzen ist die wirtschaftliche Bedeutung von zentral gelegenen Reisemobilhäfen sowie deren Bedeutung als wichtiges Infrastrukturangebot für den Städtetourismus, die aus verschiedenen Veröffentlichungen und Stellungnahmen hervorgeht.
Sehr wünschenswert sind aus allen diesen genannten Gründen solche Stellplätze in Münster als Ergänzung zum Angebot privater Zimmervermieter und der Hotels. Immer mehr Städte und Kommunen erkennen parteiübergreifend den wachsenden Trend und richten mehr und mehr Stellplätze für Wohnmobile und Wohnwagen ein. Im Vergleich zu anderen Städten kann Münster jedoch kaum moderne und zeitgemäße Angebote und Wohnmobilisten und Wohnwagen aufweisen. Zum heutigen Zeitpunkt sind neben dem Campingplatz am Laerer Werseufer weitere Möglichkeiten an der Hafenstraße und am Ostbad/Mauritzstraße mit jeweils sechs reservierten Stellflächen für Wohnmobile vorhanden, die den Bedarf nicht decken. Trotz mehrerer Bemühungen, die unternommen wurden, stehen immer noch zu wenig neue Stellplätze für Reisemobile zur Verfügung. Die CDU-Fraktion möchte mit dem Antrag einen Anstoß zu einer zeitnahen abschließenden Regelung geben.