Das Forschungsprojekt des Stadtarchivs zum Gedenken an die verfolgten Homosexuellen und „vergessenen Opfer“ soll nach dem Willen der CDU-Fraktion zunächst um sechs Monate verlängert werden. Die Verwaltung wird aufgefordert, bis zur Ratssitzung am 7. September einen Finanzierungsvorschlag vorzulegen. Über den weiteren Projektfortgang soll bei im Zusammenhang mit dem städtischen Haushalt 2023 entschieden werden.
Mit dem 2021 beschlossenen, aber noch nicht abgeschlossenen Vorhaben werden diejenigen Münsteranerinnen und Münsteraner gewürdigt, die während der nationalsozialistischen Terrorherrschaft als Lesben und Schwule, als Sinti und Roma, als Zeugen Jehovas, Deserteure oder als so genannte „Euthanasie“- Opfer und „Asoziale“ verfolgt und ermordet worden sind, so CDU-Ratsherr Meik Bruns zur Begründung des CDU-Antrags. Diese „vergessenen“ Opfergruppen seien auch während der Nachkriegsjahrzehnte benachteiligt, stigmatisiert und diskriminiert worden, so der gleichstellungspolitische CDU-Sprecher. Daher sei die Forschung zur strafrechtlichen Belangung homosexueller Münsteraner in der damals jungen Bundesrepublik ein Teil des Projekts.