CDU will heimische Landwirtschaft und Gastronomie stärker berücksichtigen
Qualitätsunterschiede bei der Schulverpflegung soll es in Münster künftig nach dem Willen der Rathaus-CDU nicht mehr geben. Das Mittagessen soll qualitativ hochwertig, gesund und vorzugsweise aus heimischem Anbau sein, heißt es in einem CDU-Antrag. Der Anteil ökologisch erzeugter Lebensmittel soll von aktuell 20 bis zum Ende dieses Jahrzehnts auf 30 Prozent erhöht, die Finanzierung der städtischen Schulverpflegung völlig neu geregelt werden. Örtliche Landwirtschaft und Gastronomie könnten ebenfalls profitieren.
„Derzeit müssen die Eltern komplett für das Mittagessen aufkommen“, erläutert Ratsherr Meik Bruns. An Schulen mit vielen Kindern aus finanziell schwächeren Haushalten führt die Regelung nach Beobachtung des schulpolitischen Sprechers der CDU-Fraktion oft zur Wahl des preisgünstigsten Angebots. „Folglich bekommen diese Kinder ein schlechteres Schulessen. Diese Ungleichheit muss beseitigt werden. Jedes Schulkind in Münster hat das Recht auf die gleiche, gesunde Schulernährung“, so Bruns.
Die derzeitigen Ausschreibungskriterien der Stadt für die Caterer der Schulspeisung sind zu 40 Prozent nach dem Preis gewichtet und zu jeweils 30 Prozent nach Service und Menüqualität. Bei den Zutaten müssen 20 Prozent der verwendeten Produkte aus ökologischer zertifizierter Landwirtschaft stammen. Regionalität wird derzeit als Qualitätskriterium nicht berücksichtigt. „Eine ökologisch zertifizierte Tomate aus spanischer Intensivkultur wird gegenüber einer heimischen, ebenfalls ökologisch erzeugten, aber nicht zertifizierten Möhre bevorzugt“, berichtet Ratsfrau Babette Lichtenstein van Lengerich, umweltpolitische CDU-Sprecherin.
Im „Netzwerk Biostädte“ habe sich die Stadt aber verpflichtet, ökologische und regionale Landwirtschaft stärker zu fördern. „Dann müssen heimische Landwirte ihre Produkte für die Gemeinschaftsverpflegung der Stadt liefern können“, so Lichtenstein van Lengerich. Die kurzen Lieferwege seien hilfreich, das städtische Ziel der Klimaneutralität bis 2030 zu erreichen.