CDU will unkonventionelle Lösung der Kita-Krise beim Land erreichen
Die Kinderbetreuung ist für die CDU-Fraktion das beherrschende Thema der kommunalen Kinder-, Jugend- und Familienpolitik für das kommende Jahr. „Die alarmierenden Zahlen und viele Berichte zeigen, wie dringend hier gehandelt werden muss“, sagt Ratsfrau Carmen Greefrath. Die familienpolitische CDU-Sprecherin hat mit vielen Elternvertretungen, Fachkräften für Erziehung, Trägerverbänden, Fachleuten auf Landes- und Bundesebene gesprochen und einen entsprechenden Antrag in der CDU-Fraktion erarbeitet. CDU-Motto, um eine generelle Reduzierung der 45-Stunden-Plätze in den Kindertagesstätten abzuwenden: „Wenn normale Wege nicht zum Ziel führen, müssen unkonventionelle Lösungen gefunden werden.“ Deshalb soll die Stadt Münster mit dem zuständigen nordrhein-westfälischen Ministerium abweichend von der geltenden Gesetzeslage erwirken, dass das Land auch eine 40-Stunden-Betreuung ermöglicht.
Der Rat soll nach dem Willen der CDU fünf konkrete Schritte prüfen:
1. Einrichtung von 40-Stunden-Plätzen in der Kindertagesbetreuung neben der Wahl von 25, 35 und 45 Stunden. So ist eine Reduzierung der Anzahl der 45-Stunden-Plätze möglich und weniger Personal notwendig. Ratsfrau Greefrath: „Das wäre eine Win-Win-Situation. Die Kitas können bei 40 Stunden Betreuung Personal sparen. Erwerbstätigen Eltern wäre geholfen, wenn 35 Stunden nicht reichen.“
2. Umwandlung von Gruppen der städtischen Kitas der Gruppenform II mit zehn Kindern unter drei Jahren in Gruppen der Gruppenform I mit 20 Kindern im Alter von zwei bis sechs Jahren.
3. Einrichtung von 15 Uhr-Kitas: Die reguläre Schließzeit ist 15 Uhr. Es besteht die Möglichkeit, Nachmittagsstunden kostenpflichtig hinzu zu buchen. Eine Kostenstaffelung nach Gehaltseinkommen der Eltern regelt den Aufpreis.
4. Betreuungsangebote mit Nachmittagsangeboten von Familienzentren werden dort miteinander verknüpft, wo es möglich ist. Damit können Betreuungszeiten z.B. zum Sporttraining nahtlos fortgeführt werden. Das entlastet Eltern beim Einhalten kürzerer Betreuungszeiten und bedarf weniger Personal in Kitas oder Offener Ganztagsschule (OGS).
5. Eine Fachkraft reicht aus, um bis zu fünf Kinder zu betreuen.
Obendrein drängt die CDU auf „pragmatische und schnell wirksame Änderungen“, um bürokratische Vorgaben zu entschlacken. Dazu gehören laut Carmen Greefrath unnötige Berichtspflichten und überzogene Raum- und Personalvorgaben. Die Fachkräfteausbildung müsse zudem attraktiver werden, und die Gesamtfinanzierung gehöre überprüft.