Weisheit mit Löffeln gefressen?

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CDU: Weitere Straßenumbenennungen 2012 bereits von allen Fraktionen abgelehnt

„Nichts haben die Bürger lieber, als wenn sie von Politikern der Grünen und SPD belehrt werden, was richtig und falsch ist.“ So hat der CDU-Fraktionsvorsitzende Stefan Weber den aktuellen Stand der Debatte über Straßenumbenennungen kommentiert. Er verwies auf Kommunalpolitiker, die sich bei Informationsveranstaltungen der Stadt zu dem Thema gegenüber Bürgern „arrogant von oben herab“ geäußert und es unter Hinweis auf ihre Mehrheit nicht für nötig gehalten hätten, auf Argumente einzugehen. „Es gibt keine einzige Straße in Münster, die zwingend umbenannt werden muss. Es sei denn, man hat die Weisheit mit Löffeln gefressen“, so Weber. Es reiche aus, was an Information über geschichtliche Zusammenhänge geleistet worden ist oder noch geleistet werden könne. Die CDU-Fraktion beschloss am Montagabend (3. Februar), dass sie einer Straßenumbenennung nur unter der Voraussetzung zustimmen werde, dass Hauseigentümer und Anlieger damit einverstanden sind. „Alles andere wäre unangemessen und nicht bürgernah“, sagte der Fraktionschef.

Die CDU lehnt neue Straßenumbenennungen auch deshalb prinzipiell ab, weil man sich 2012 im Rathaus nach der Umbenennung des Hindenburgplatzes in Schlossplatz einig war, das Thema in Münster abzuschließen. „Grüne, SPD und Volt wollen nun ohne Not aus ideologischem Belehrungseifer von diesem Beschluss aller Fraktionen im Rat nichts mehr wissen. Das ist unzuverlässig und der Bruch einer Zusage“, sagte CDU-Ratsherr Stefan Leschniok.