Weber: Öffentliche Entscheider dürfen Alarmzeichen nicht ignorieren
Als „alarmierendes Warnsignal“ hat der CDU-Fraktionsvorsitzende Stefan Weber die Entscheidung des münsterschen Immobilienentwicklers CM bezeichnet, den beabsichtigten Bau von bis zu 300 Wohnungen am Dahlweg zu stoppen. „Die Wohnungsprobleme in Münster werden dadurch nicht geringer. Die öffentlichen Entscheider müssen sich ernsthaft fragen, ob ihre Bedingungen und Hürden den Wohnungsbau abwürgen und noch in die Zeit passen“, so Ratsherr Weber. Staat und Kommunen dürften vor den völlig veränderten wirtschaftlichen Verhältnissen der Bauwirtschaft mit drastischen Kostensteigerungen und vervierfachten Zinsen nicht die Augen verschließen. Fatal sei es, dass die Linkskoalition im Rathaus kein Verständnis für die Probleme zeige und nicht den offenen Dialog suche. „Am Ende steigen Kosten und Mieten immer weiter und das Wohnungsproblem wird immer größer“, sagte Weber und fügte hinzu: „Das Umland schläft nicht und wird sich um Wohnungsinvestoren bemühen, die Münster den Rücken kehren.“
Es gebe nicht nur den Planungsstopp am Dahlweg. Verhängnisvoll sei es auch, wenn im Rat Entscheidungen gegen neue Baugebiete getroffen und die Baustandards weiter verschärft würden. Wie schwierig die Lage am Bau inzwischen sei, könne man auch daran erkennen, dass die LEG in Berg Fidel die dringend erforderliche Sanierung von mehreren hundert Wohnungen immer weiter hinausschiebe. Neubauprojekte werden laut Weber nicht nur in Münster abgesagt, sondern derzeit massenhaft in ganz Deutschland. Die Bundesregierung wirke in ihren scheiternden Bemühungen um bezahlbaren Wohnungsbau verzweifelt. „Zu den Leidtragenden gehört inzwischen die gutverdienende Mittelschicht, also genau die in Münster dominierende Sozialstruktur“, so Weber.