Diskriminiert das Tierheim ältere Menschen?

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CDU hat Fragen zur Vermittlungspraxis an der Dingstiege

Die CDU-Fraktion bringt die Vermittlungspraxis des Tierheims an der Dingstiege auf die kommunalpolitische Tagesordnung im Rathaus. Bei allem Respekt vor der ehrenamtlichen Tätigkeit im Tierheim seien in jüngster Zeit wiederholt Beschwerden vor allem älterer Menschen festzustellen über die Vermittlung von Tieren aus dem Heim an interessierte Hunde- oder Katzenfreunde. Die CDU hat dazu eine Anfrage an die Stadtverwaltung formuliert, die dem Tierheim mit Billigung des Rates aus dem städtischen Haushalt regelmäßig erhebliche Finanzmittel zukommen lässt.

Ratsfrau Babette Lichtenstein van Lengerich berichtet von einem Fall, in dem unter Hinweis auf das Alter einer 62-jährigen, gesunden, finanziell abgesicherten, alleinstehenden und ihren Vater pflegenden Frau die Aufnahme eines Katzenjungen verweigert worden sei. Dabei habe die Frau im Home Office genug Zeit, reichlich Katzenerfahrung und im Haus mit Garten ausreichend Platz. Merkwürdig sei, dass die Frau bereits beim ersten Telefonkontakt und ohne persönliches Gespräch vom Tierheim abgewiesen worden sei. Im März ging bereits durch die Öffentlichkeit, dass einem im Umgang mit Hunden erfahrenen 78-jährigen Witwer die Aufnahme eines Hundes abschlägig beschieden worden sei. Gleichzeitig spreche das Tierheim regelmäßig von Überfüllung, zu hohen Kosten und zu wenig Platz.

„Gerade ältere Menschen leiden oft unter Einsamkeit. Ein Hund oder eine Katze bedeuten ihnen viel mit neuer Aufgabe, Verantwortung, Gesprächen und Kontakten mit anderen Tierliebhabern oder förderlicher Bewegung im Freien“, so Ratsfrau Lichtenstein van Lengerich. Die „rüde Ablehnung durch das Tierheim ohne hinreichend vernünftige Begründung“ schwäche das Selbstwertgefühl der Senioren und werde regelmäßig als Altersdiskriminierung empfunden. Jetzt will sie zusammen mit ihren Fraktionskollegen Stefan Leschniok und Peter Wolfgarten wissen, wie die Fachverwaltung die Situation bewertet und wie es gelingen kann, das Problem „im Sinne von Mensch und Tier“ zu lösen.