CDU-Kritik an SPD-Brechstangenpolitik mit „gefühlten Fakten“ gegen das Schlaungymnasium
Als „beispiellosen Affront“ hat der CDU-Fraktionsvorsitzende Stefan Weber die Absicht der SPD bezeichnet, im Südosten eine Gesamtschule auf Kosten des Schlaungymnasiums zu errichten. „Die kaltschnäuzige Vernichtung einer angesehenen und funktionierenden Traditionsschule ist mit der CDU nicht zu machen“, sagte Weber. Ratsherr Meik Bruns, schulpolitischer CDU-Sprecher und Vorsitzender des städtischen Schulausschusses, wies darauf hin, dass es im Südosten keinerlei zuverlässige Zahlen über einen etwaigen Gesamtschulbedarf gebe. Das Vorgehen der SPD nannte Bruns höchst befremdlich und auf der unsoliden Grundlage „gefühlter Fakten“, da es immer noch kein einheitliches Anmeldeverfahren für die weiterführenden Schulen gebe. Völlig unbeachtet blieben bei der „SPD-Brechstangenschulpolitik“ für eine Gesamtschule statt dem versprochenen Umzug des Schlaungymnasiums aus der Innenstadt in den Stadtbezirk Südost auch die Auswirkungen auf das Schulzentrum in Wolbeck.
Die CDU pocht laut Weber und Bruns auf die Zusage für den Umzug. „Schulgemeinde und Bürgerschaft müssen sich darauf verlassen können. Das Schlaun wird seit 20 Jahren hingehalten, und dann das. Was die SPD macht, ist ein Beispiel dafür, wie man politisches Vertrauen ruiniert.“ Die SPD wolle „das Schlaungymnasium erledigen, obwohl in Münster 1.000 gymnasiale Schulplätze fehlen.“ Wie groß Münsters Bedarf an weiteren Gesamtschulplätzen nach Errichtung der dritten städtischen Gesamtschule in Roxel zum nächsten Schuljahr sei, werde nach Vorlage des im Herbst erwarteten Schulentwicklungsplans zu bewerten sein. „Die SPD hatte vor wenigen Wochen die Chance, im Rat eine große Lösung für den Südosten zu erwirken“, dazu habe laut Bruns anscheinend der politische Gestaltungswille gefehlt.